4 Kooperieren
Wissenschaft ist ein Diskurs: Erkenntnisse und Argumente werden interpretiert, verglichen, kritisiert, und es werden daraus neue Erkenntnisse gewonnen, die wieder als Argumente in den Diskurs einfließen. Eine wissenschaftliche Arbeit ist ein Beitrag zu einer fortlaufenden Diskussion, die im Fach oder zu einem seiner Teilgebiete oder Spezialprobleme geführt wird. Während die Schritte und Regeln des wissenschaftlichen Arbeitens dazu dienen, mit dem Beitrag „ordentlich“ an die vergangene Diskussion anzuschließen, ist das Vorstellen und Veröffentlichen des Beitrags ein Angebot für die zukünftige Diskussion. Durch die elektronische Kommunikation hat sich dieser Diskurs beschleunigt: eigentlich kann es sich niemand mehr erlauben, jahrelang für sich allein im stillen Kämmerlein zu lesen, zu grübeln und zu schreiben. Außer bei Abschlussarbeiten – die dadurch allmählich unzeitgemäß werden – ist Kooperation und Teamarbeit, auch über die Grenzen von Ort, Zeit und Institutionen hinweg, gefragt. Kooperieren und Kommunizieren wird damit zu einer wichtigen Fertigkeit im wissenschaftlichen Arbeiten, die Sie bereits während des Studiums üben und brauchen können.
Im Rahmen Ihrer wissenschaftlichen Arbeit werden Sie mit anderen kooperieren und kommunizieren müssen, wenn Sie z.B.
- zusätzliche Informationen zu Ihrem Thema einholen wollen
- graue Papiere, Forschungsberichte u. dgl. anfordern
- mit einer Expertin zu Ihrem Thema ein persönliches Gespräch oder Interview anbahnen wollen
- Ihre Arbeit oder Teile davon von Dritten durchlesen und kommentieren lassen möchten
- Auskünfte über aktuelle, noch nicht veröffentlichte Forschungsarbeiten erhalten möchten.
Dieses Kapitel geht vor allem darauf ein, wie und mit welchen Techniken kommuniziert und kooperiert wird:
- Wie kontaktiert man Wissenschafterinnen, an deren Arbeit und Meinung man interessiert ist?
- Wie benutzt man E-Mail richtig?
- Wann und wie beteiligt man sich an elektronischen Diskussionen?
- Was ist Groupware und wofür wird sie verwendet?