2.2 Beginn der Literatursuche

Wir beschreiben hier auch die Materialsuche, die Sie schon zu Beginn der Arbeit, zur Themenfindung und Erarbeitung des Konzepts, durchführen. An diesem Punkt haben Sie möglicherweise noch nichts weiter als ein Stichwort zum Thema, ein Buch oder einen Artikel, der Sie auf das Thema gebracht hat, oder ein paar Literaturhinweise aus Lehrveranstaltungen oder von der Betreuerin. Sie haben also irgendeinen Ausgangspunkt, von dem aus Sie weitermachen können. Wie Sie sich einen allgemeinen Überblick zum Thema verschaffen, wurde im Kapitel (konzipieren) behandelt. Hier geht es nun spezieller um die Literatursuche.

Ausgangspunkt ist ein Schlagwort, ein Fachgebiet, ein einzelnes Werk, von dem Sie Autor und Titel kennen. Bei der ersten Schlagwortsuche werden Sie vielleicht schon reichlich „Treffer“ erzielen, vielleicht sogar zu viele. Trotzdem kann Ihre Suche damit noch nicht beendet sein. Die meisten Titel, die Sie finden, werden auch unter anderen Schlagwörtern geführt. Notieren Sie sich diese Schlagwörter und suchen Sie auch nach ihnen. Auch bei der Suche nach Autor/Titel finden Sie Schlagwörter, die Sie zur weiteren Suche verwenden können.

Beginn der Literatursuche

Abb. 2.3: Beginn der Literatursuche

„Schneeballsystem“ bedeutet: Sie haben ein Buch zu Ihrem Thema, in dem wieder andere Bücher behandelt und mit bibliografischen Angaben zitiert werden. Sie finden diese angegebenen Bücher und behandeln Sie in Ihrer Arbeit. Diese Bücher haben ebenfalls Literaturangaben, und so finden Sie noch mehr Literatur, usw. Abgesehen davon, dass man manchmal gar nicht anders kann, als jeden Hinweis aufzugreifen, hat das System den Vorteil, dass man oft sehr schnell auf die „Schlüsselwerke“ oder „Klassiker“ zu einem Thema stößt: Ein Werk, das von vielen oder allen Wissenschafterinnen, die zu diesem Thema arbeiten, zitiert wird, ist wahrscheinlich eines, das Sie auch nicht übergehen dürfen. Die Gefahr dabei ist, dass Sie in eine „Zitierbruderschaft“ geraten, also in eine Gruppe, Richtung oder Schule von Wissenschaftern, die sich hauptsächlich gegenseitig lesen und/oder zitieren. Die Erweiterung und Systematisierung der Suche bleibt einem also trotzdem nicht erspart.

Viele Titel, die Sie bei Ihrer ersten Recherche in Bibliothekskatalogen finden, sind unter mehreren Schlagwörtern katalogisiert. Noch gibt es keine für den deutschen Sprachraum genormte Schlagwortliste, sodass die Einträge sogar von einer Universitätsbibliothek zur anderen variieren können. Vor allem wenn die Suche nach einem Schlagwort, das Ihnen treffend erscheint, unbefriedigend verläuft, müssen Sie diese verwandten Begriffe für die spätere systematische Suche notieren. Überlegen Sie sich auch mögliche Synonyme, Überbegriffe, ähnliche (oft auch ältere oder veraltete) Begriffe für das von Ihnen Gesuchte.