3.12 K-W-B revisited: Mere Exposure Effect

Wenn Sie bei mir im zweiten Semester Entscheidungspsychologie gehört haben, erinnern Sie sich vielleicht an den Mere Exposure Effect. Er war das zentrales Forschungsthema von Robert Zajonc.

Kurz zusammengefasst hat Zajonc beobachtet, dass anfangs neutrale Reize durch die reine Wiederholung eine positive Valenz entwickeln. Das heißt, wir nehmen sie mit zunehmender Exposition zunehmend positiv wahr. Das gilt für alle möglichen Reize; Menschen, Melodien, Dinge, …

Das ist natürlich im Kontext Gewohnheiten besonders interessant. Dinge, die wir häufig tun, können so zu ihrer eigenen Belohnung werden; einfach dadurch dass wir ihnen zwangsläufig häufig ausgesetzt sind und wir sie dadurch immer positiver wahrnehmen.

Wie funktioniert das? Die ständige Wiederholung erzeugt ein Gefühl der Effizienz; es wird schrittweise weniger bewusste Verarbeitung nötig; das wiederum erzeugt ein Gefühl der kognitiven Leichtigkeit (Mechanismus von System 1), das wir als positiv wahrnehmen.

Dazu Wendy Wood:

Simply by repeating actions, our desires change. We start to prefer the things we experience over and over. They become what we want to do.

Wood (2019), S. 208

Literatur

Wood, W. (2019). Good habits, bad habits: The science of making positive changes that stick. Pan Macmillan.