Kapitel 2 Wirtschaftspolitik

2.1 Ziele

2.1.1 Magisches Viereck

2.1.2 Magisches Sechseck

2.1.3 Beeinflussung Konjunktur

Im nachfolgenden sehen Sie einen Kurvenverlauf, welcher die Schwankungen des Bundesinlandsproduktes (BIP) darstellen soll.

Das Bruttoinlandsprodukt (kurz: BIP; englisch gross domestic product, GDP) ist eine volkswirtschaftliche Kennzahl, die den Gesamtwert aller Waren und Dienstleistungen angibt, die während eines Wirtschaftsjahres innerhalb der Landesgrenzen einer Volkswirtschaft als Endprodukte erwirtschaftet wurden, nach Abzug aller Vorleistungen.

Somit werden alle finalen Güter, also Güter auf der Verarbeitungsstufe der Endverwendung, als Wirtschaftsleistung erfasst. Bei der Berechnung werden Güter, die nicht direkt weiterverwendet, sondern auf Lager genommen werden, als Vorratsveränderung berücksichtigt.

2.1.4 Freihandel

Das Ricardo-Modell (auch Theorie der Komparativen Kostenvorteile) ist das einfachste Modell zur Erklärung des Zustandekommens des Außenhandels zwischen zwei Ländern und der daraus entstehenden Außenhandelsgewinne für beide Länder. Der internationale Handel wird hierbei allein durch Unterschiede bei der Arbeitsproduktivität erklärt. Es werden in diesem einfachsten Fall komparative Preisvorteile auf komparative Kostenvorteile bei einem einzigen Produktionsfaktor, der menschlichen Arbeitskraft, zurückgeführt.

Von zentraler Bedeutung ist hierbei die Existenz unterschiedlicher Arbeitsproduktivitäten und daraus resultierender unterschiedlicher Opportunitätskosten. Die Theorie der komparativen Kostenvorteile stellt insoweit eine Weiterentwicklung der Theorie der absoluten Kostenvorteile von Adam Smith dar. David Ricardo war der Erste, der auf komparative Vorteile als Grundlage für internationalen Handel hinwies (1817). Im Ricardianischen Modell liegt die Ursache komparativer Vorteile in relativen Produktionsunterschieden der Produktion im In- und Ausland, die sich bei Autarkie in Relativpreisunterschieden niederschlagen.

Bei Aufnahme von Handelsbeziehungen erlangen beide Länder Handelsgewinne durch Spezialisierung auf das Gut mit ihrem relativen Produktivitätsvorteil. In solchen Fällen existiert eine Tendenz zur vollständigen Spezialisierung. David Ricardo (1772-1823), Engländer und einer der Hauptvertreter der klassischen Nationalökonomie, entstammt einer wohlhabenden portugiesischen Einwandererfamilie. Schon in jungen Jahren erwirtschaftete er jedoch selbst ein beträchtliches Vermögen. Sein Hauptwerk On the Principles of Political Economy and Taxation(1817), welches die Theorie der komparativen Kostenvorteile begründet, entstand vor dem historischen Hintergrund des Wiener Kongresses, der 1815 Europa nach Ende der Napoleonischen Kriege neuordnete und zudem die Kontinentalblockade gegen England endgültig beendete. Mit Ende der Kontinentalblockade blühte der Handel mit England wieder auf. Die englische Regierung sicherte jedoch die heimische Wirtschaft mit Schutzzöllen gegenüber ausländischen Importen ab. Besonders im Bereich der Landwirtschaft, z.B. bei der Einfuhr von Weizen, existierten solche Handelsbeschränkungen (vgl. hierzu Corn Laws).

David Ricardo versuchte daraufhin mittels seiner Theorie der komparativen Vorteile zu belegen, dass diese Importzölle der englischen Wirtschaft letztendlich schaden. Er vertrat diese Überzeugung auch gegenüber dem britischen Unterhaus, welches die Corn Laws jedoch erst 1846 aufhob. Zusammenfassend für Ricardos Überzeugung soll folgendes Zitat stehen:

“It is quite important to the happiness of mankind that our enjoyments should be increased by the better distribution of labour, by each country producing those commodities for which its situation, its climate, and its other natural or artificial advantages is adapted, and by exchanging them for the commodities of other countries…”

Was sinngemäß ins Deutsche übersetzt heißt:

“Es ist von großer Bedeutung für die Zufriedenheit aller Menschen, dass unsere Freuden durch die bessere Verteilung der Arbeitskräfte gesteigert werden können, wobei jedes Land die Waren produziert, für die es aufgrund seiner Situation, seines Klimas oder anderen natürlichen oder künstlichen Vorteilen prädestiniert ist, und diese mit den Waren der anderen Ländern handelt…”

Weiterhin würdigte Paul Samuelson, Nobelpreisträger und einer der bedeutendsten Ökonomen des 20. Jahrhunderts, einmal die Idee des komparativen Vorteils als das beste ihm bekannte Beispiel eines ökonomischen Prinzips, das bei all seiner unbestreitbaren Wahrheit selbst intelligenten Menschen nicht unmittelbar einleuchtet.