Beispiel: Normalverteilung

Andreas Mändle

Erfolgsquote in Statistik-Klausur

Für die Klausur mit 40 Teilnehmern liegt die Durchfallquote bei 40 %. Wie wahrscheinlich ist es, dass mindestens 30 Studierende bestehen?

Exakt rechnen wir mit der Binomialverteilung:

X B(n=40; p=0,6; k=X)
X=30 \(\mathsf{\tbinom{40}{30}}\) ⋅0,630⋅0,410=0,020
X=31 0,010
X=32 0,004
X=33 0,001
\(\quad\vdots\) \(\quad\vdots\)
X=40
Summe 0,0352 = 3,52%

Approximation mit Normalverteilung

Weniger aufwendig ist die Approximation durch die Normalverteilung:

\[\mathsf{\mu=n\cdot p=40\cdot 0{,}6=24} \\ \mathsf{\sigma^2=n\cdot p\cdot (1-p)=40\cdot 0{,}6\cdot 0{,}4=9{,}6}\]

Achtung: Im stetigen Fall ist \(\mathsf{P(X=30)=0}\) (keine Fläche unter der Dichtefunktion). Um den 30. Studenten mit in der stetigen Verteilung einzubeziehen, verlegen wir daher beim Standardisieren das X um 0,5 nach links. Dieser Kniff heißt Stetigkeitskorrektur. \[\mathsf{Z=\frac{29{,}5-24}{\sqrt{9{,}6}}=1{,}78}\] Aus der Tabelle für die Standardnormalverteilung erhalten wir die Wahrscheinlichkeit 3,75 % – einigermaßen nah am exakten Wert 3,52 %.