Beispiel: Multiplikationsregel bei stochastischer Unabhängigkeit

Andreas Mändle

Beispiel: Geburtsgeschlecht

Zwei Kinder werden geboren. Die Wahrscheinlichkeit, der Ereignisse

\(A:=\) ,,erstes Kind ist ein Junge’’ und

\(B:=\) ,,zweites Kind ist ein Junge’’

sei je 50%, also Jungen und Mädchen sind gleich wahrscheinlich.

Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass beide Jungen sind, wenn A und B unabhängig voneinander sind?

Berechnung

Eine Multiplikationsregel für den Fall unabhängiger Ereignisse ergibt sich direkt aus der Definition:

\[P(A \cap B) = P(A) \cdot P(B)\] Die Wahrscheinlichkeit, dass \(A\) und auch \(B\) eintreten, ist also gleich dem Produkt aus den Einzelwahrscheinlichkeiten:

\[P(A \cap B) = P(A) \cdot P(B) = 0,5 \cdot 0,5 = 0,25\] Dies gilt nur für stochastisch unabhängige Ereignisse A und B!

Wenn keine Unabhängigkeit vorlieg, d.h. wenn das Ergebnis der zweiten Runde beeinflusst wird vom Ergebnis der ersten, dann benötigen wir bedingte Wahrscheinlichkeiten.