Beispiel: Bedingte Wahrscheinlichkeit

Andreas Mändle

Beispiel: Geburtsgeschlecht

Bei der ersten Geburt betrage die Wahrscheinlichkeit für Mädchen und Jungen je 50 %:

  • \(\mathsf{P(B_1)=P(\text{,,Erstgeburt ist Junge''})=}\) 0,5

  • \(\mathsf{P(\overline{B_1})=P(\text{,,Erstgeburt ist Mädchen''})=}\) 0,5

Bei der zweiten Geburt sei die Wahrscheinlichkeit für einen Jungen 60 %, falls die erste Geburt ein Junge wurde:

  • \(\mathsf{P(B_2 | B_1) = P(\text{,,Zweites ist Junge''} | \text{,,Erstes ist Junge''}) =}\) 0,6

  • \(\mathsf{P(\overline{B_2} | B_1) = P(\text{,,Zweites ist Mädchen''} | \text{,,Erstes ist Junge''}) =}\) 0,4

und analog für Mädchen \(\mathsf{P(\overline{B_2}|\overline{B_1})=}\) 0,6 und damit \(\mathsf{P(B_2 | \overline{B_1})=}\) 0,4

Im Wahrscheinlichkeitsbaum sind die möglichen Ausgänge mit ihren bedingten Wahrscheinlichkeiten dargestellt.

Ergebnis

Durch Multiplikation der Äste im Wahrscheinlichkeitsbaum erhält man Wahrscheinlichkeiten für alle möglichen Ausgänge, z.B. \(\mathsf{P(B_1 \cap B_2) = P(B_1) \cdot P(B_2|B_1) =}\) 0,5 \(\cdot\) 0,6 = 0,3

Ergebnis Rechenweg Wahrscheinlichkeit
2 Jungen 0,5 \(\cdot\) 0,6 0,3
2 Mädchen 0,5 \(\cdot\) 0,6 0,3
1 Junge und 1 Mädchen 0,5 \(\cdot\) 0,4 0,2
1 Mädchen und 1 Junge 0,5 \(\cdot\) 0,4 0,2
Summe 1